Colorado

Great Sand Dunes – Nordamerikas größte Sanddünen

Wüste am Rande der Rockies

Sanddünen wie in der Sahara und das direkt vor den schneebedeckten Gipfeln der Rocky Mountains Ausläufer: Es sind wirklich riesige Sandberge, die sich zu Füßen des fast 4.000 Meter hohen Sangre de Christo Mountains bis zu 200 Meter hoch auftürmen. Dieses Naturwunder wurde in Jahrmillionen durch das Zusammenspiel von Wind und Wasser geschaffen.

Der Wind trägt den Sand viele Meilen weit über die Prärie und das Wasser hält dieses riesige Gebilde zusammen. Der Great Sand Dunes National Park ist nicht nur Amerikas jüngster Nationalpark, sondern in seiner Art auch einzigartig auf der Welt. Hier in den großen Sanddünen leben sechs endemische Insektenarten – darunter der kurios aussehende 13 Millimeter große Great Sand Dune Tiger Beetle, dessen Rückenpanzer-Zeichnung aussieht wie eine Violine.

Zum ‚Pflichtprogramm’ eines Parkbesuchs gehört natürlich das Erklimmen eines dieser gewaltigen Sandberge. Dieses mühselige und vor allem schweißtreibende Unterfangen wird von vielen anfangs unterschätzt. Snowboarder haben die Dünen jedoch längst als ideale Spielwiese für sommerliche Rutschpartien entdeckt. Sportlich ambitionierte Besucher können sich im nahe gelegenen Souvenirshop „Oasis“ passende Boards ausleihen.

Alamosa
Die Kleinstadt ist aufgrund ihrer Nähe zum Great Sand Dunes National Park ein idealer Ausgangspunkt für Besucher der Region. Alamosa wurde im Mai 1878 von der ‚Denver und Rio Grande Railroad’ gegründet und entwickelte sich rasch zu einem wichtigen Eisenbahnzentrum mit Einrichtungen für den Frachtumschlag sowie dem weiteren Ausbau des Schmalspurnetzes. Heute startet hier die historische Eisenbahn der „Rio Grande Scenic Railroad“, die durch das San Luis Valley und die Sangre de Cristo Mountains nach La Veta fährt. Etwas weiter südlich, in Antonito verkehrt die‚ Cumbres & Toltec Scenic Railroad’ bis nach Chama in New Mexico.

Great Sand Dunes National Park Informationen

Lage und Größe
Die Landschaft des National Parks im südlichen Teil von Colorado ist geprägt von den großen Sanddünen im San Luis Valley, einem etwa 60 km breiten Becken zwischen der Sangre de Cristo Range und dem San Juan Gebirge. Sie bedecken eine Fläche von ca. 80 km² und sind mit einer Höhe von knapp 230 m die höchsten Sanddünen Nordamerikas. Die Dünen werden auf ein Alter von rund 12.000 Jahren geschätzt. Sie sind durch Sandablagerungen des Rio Grande und seinen Nebenflüssen entstanden.

Um die Abtragung der Sandkörner zu vermeiden, ist die Sicherstellung der Wasserversorgung innerhalb des Nationalparks ein Muss, da der Sand das Wasser aufsaugt und somit vom Wind nicht fortgetragen werden kann. Der Park ist umgeben von den dicht bewaldeten, schneebedeckten Bergen und steht somit in vollem Kontrast zu der hellen Dünenlandschaft.

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Anreise
Diese nur relativ dünn besiedelte, staubtrockene Gegend liegt rund fünf Stunden südlich von Colorados Hauptstadt Denver. (Entfernung: 390 km). Der nächstgelegene größere Flughafen befindet sich in Durango, gut drei Stunden Fahrzeit entfernt (rund 250 km).

mit dem Auto
Von Denver, Colorado Springs oder Pueblo ist die am häufigsten verwendete Route die I-25 Süd nach Walsenburg, weiter Richtung Westen auf der US 160, dann nordwärts am State Highway 150.

Alternativ führt eine Route von Denver aus zum Great Sand Dunes National Park durch eine Berglandschaft (bei gleicher Entfernung wie die Route auf der I-25) und zwar auf der US-285 Süd, weiter am State Highway 17 Süd, dann von Mosca Richtung Osten auf der County Lane 6.

Die schönste Fahrt dorthin führt von Denver in Richtung Westen über den Interstate 70 bis zur Abzweigung bei Copper Mountain auf den Highway 91 nach Süden. Dann weiter über die höchstgelegene Stadt der USA, Leadville und weiter durch Buena Vista und Salida vorbei an der spektakulären Gipfelkette der Collegiate Peaks. Wer vom Westen – von Durango und dem Mesa Verde Nationalpark – aus anreist, hat ebenfalls eine schöne Fahrtstrecke vor sich. Von Durango aus führt der Highway 160 durch das fruchtbare Pagosa Valley, vorbei an Pagosa Springs, über den sehenswerten Wolf Creek Pass. In Del Norte biegt man dann auf den Highway 112 ab, der bis kurz vor den Nationalpark führt.

Öffnungszeiten und Saisonzeiten
Besucherzentrum
Im Frühling und Herbst ist das Besucherzentrum normalerweise von 09:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Im Sommer wird vom Memorial Day Wochenende bis zum Labor Day Wochenende von 08:30 bis 18:00 Uhr offen gehalten. Im Winter sind die Öffnungszeiten täglich von 09:00 bis 16:30, außer an Feiertagen ist es geschlossen. Der Park selbst ist ganzjährig zugänglich für Besucher.

Eintrittspreise
Nicht kommerzielle Fahrzeuge einschließlich der Passagiere bezahlen USD 25 pro Fahrzeug, Motorräder inklusive Fahrer USD 20.

America the Beautiful Annual Pass
Der Jahrespass kostet USD 80 und erlaubt ab Kaufdatum für ein Jahr den Besuch von über 2.000 US-Bundes-Erholungsgebieten und Nationalparks. Die Eintrittsgebühr gilt für den Fahrer und alle Passagiere eines privaten, nicht kommerziellen Fahrzeugs (bzw. bis insgesamt max. 4 Erwachsene, wenn Eintrittsgebühren pro Person verlangt werden). Kinder unter 16 Jahren sind frei. Ab dem Besuch von mehr als 4 Nationalparks lohnt sich meist der Kauf des America the Beautiful Annual Pass. Der Pass kann in vielen Geschäften in den USA gekauft werden und ist vorab auch bei verschiedenen Reiseveranstaltern erhältlich.

Hotels
Neben ein paar kleineren Unterkünften im näheren Umfeld des Parks ist Alamosa – rund 30 Minuten Fahrzeit vom Park entfernt – der einzige Ort in der Nähe, der über ein breiteres Angebot an Unterkünften und auch Restaurants verfügt. Ein Highlight ist die wenige Minuten vom Park entfernte Zapata Ranch, die einer Naturschutzorganisation gehört und nicht nur Ausritte in die Sanddünen möglich macht, sondern zudem noch über eine riesige Bisonherde verfügt.

Zwei etwas weiter entfernte Alternativen für eine Übernachtung kann man je nach Routenplanung auch noch in Betracht ziehen. Das kleine Künstlerstädtchen Salida liegt rund 1,5 Stunden nördlich vom Park und überzeugt mit einer aufwändig restaurierten viktorianischen Innenstadt, einer überraschend großen Zahl an Galerien und Boutiquen, sowie der Lage direkt am Arkansas River.

Rund zwei Stunden westlich vom Park wiederum liegt Pagosa Springs inmitten fruchtbarer grüner Hügel. Highlight hier sind die heißen Quellen, die man an verschiedenen Orten hier genießen und in denen man sich von anstrengenden Wanderungen und langen Fahrtagen erholen kann.

Camping
Pinyon Flats Campground ist ein Campingplatz des National Park-Service. Er befindet sich eineinhalb Kilometer nördlich des Besucherzentrums. Loop 1 mit 44 Plätzen wird ganzjährig auf Basis „first come, first serve“ vergeben. Weitere 44 Plätze in Loop 2 und 3 können in den wärmeren Monaten vorreserviert werden. (siehe Karte) Zusätzlich gibt es 3 spezielle Gruppenplätze und weitere Möglichkeiten für Camping im Backcountry, wozu man kostenlose Permits im Visitor Center beantragen muss.

Klima und Wetter
Der Frühling bringt manchmal starke Winde, besonders am Nachmittag. Die Temperaturen können sehr unterschiedlich sein mit Höchstwerten von 16° C und Tiefstwerten von -1° C. Manchmal kann es auch sehr kalt werden – bis zu -18° C. März und April sind die schneereichsten Monate des Jahres.

Im Sommer beträgt die durchschnittliche Lufttemperatur zwischen 21° C und 27° C. An Sommernachmittagen kann der Sand an der Oberfläche extrem heiß werden und eine Temperatur von 60° C erreichen. VUSA-TIPP: Wandern Sie daher nur mit geschlossenen Schuhen durch die Dünen, am besten am frühen Morgen oder am Abend. Aufgrund der Höhenlage von 2.500 Metern können Sommernächte sehr kühl sein. Daher ist auch in den Sommermonaten warme Kleidung mit mehreren Schichten dringend zu empfehlen, da die Temperaturen auf bis zu 4° C fallen können. Nachmittags sind im Juli und August häufig kurze, kräftige Gewitter mit kalten Winden, Regen und Blitzen möglich.

Flusswasser: Wer in den Sommermonaten in die Sanddünen wandern will, muss zwangsläufig durch den Medano Creek waten. Dieser Fluss speist sich ausschließlich aus Regen und Schmelzwasser aus den naheliegenden Bergen und ist daher trotz der hohen Außentemperaturen und des heißen Sands eiskalt. Entsprechendes Schuhwerk ist ratsam.

Der Herbst ist im Allgemeinen mild mit schönen Herbsttagen (Indian Summer). Die Temperaturen liegen zwischen 16°C und 21°C.

Im Winter ist es kalt und sonnig, die Temperaturen können zwischen -21°C und -1°C liegen.

Durchschnittstemperaturen im Great Sand Dunes National Park in °C
Monat Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Höchstwerte 2 4 8 13 19 24 27 26 22 16 8 2
Tiefstwerte -12 -10 -6 -2 3 7 10 9 5 -1 -7 -12
Durchschnittstemperaturen im Great Sand Dunes National Park in °C
Monat Jan Feb Mar Apr Mai Jun
Höchstwerte 2 4 8 13 19 24
Tiefstwerte -12 -10 -6 -2 3 7
Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Höchstwerte 27 26 22 16 8 2
Tiefstwerte 10 9 5 -1 -7 -12


K
leidung
Eine gute Ausrüstung, der Saison entsprechende angepasste Kleidung nach dem Zwiebelprinzip und vernünftige Planung sind unerlässlich, um einen Aufenthalt sicher und angenehm zu gestalten. Ausreichend Wasser sollte man aufgrund der trockenen Luft ohnehin immer dabei haben. Auch ein Handtuch für die Flussdurchquerung ist empfehlenswert.

VUSA-Tipps für den Great Sand Dunes National Park

Aktivitäten
Sandboarding und Sand Sledding: Wenn man es richtig kann, macht es riesigen Spaß, das Sandboarding und Sandschlitten fahren. Über die richtige Ausrüstung und die idealen Bedingungen erfahren Sie mehr auf dieser Seite >>
Zu den weiteren Aktivitäten zählen Baden im Medano Creek, Vögel beobachten, oder einen der Gipfel besteigen.

Wandern

Montville Nature Trail: Im Sommer empfiehlt sich diese Wanderung an Nachmittagen, um der Hitze der Dünen zu entkommen. Wandern Sie entlang eines schattigen, bewaldeten Weges, der nach einer Siedlung aus den späten 1800er Jahren benannt wurde, die in ihrer Blütezeit aus 20 Häusern bestand. Von ganz oben bietet sich ein herrlicher Blick auf Mt. Herard, auf die Dünen und das Tal.

Mosca Pass Trail: Dieser Weg folgt einem kleinen Bach auf den Gipfel eines Passes in den Sangre de Cristo Mountains, der sich durch Espen und immergrüne Wälder durchschlängelt. Rechnen Sie mit 2-3 Stunden, um den Pass zu erreichen. Pro Strecke sind es 5,7 km. Indianer und frühe Siedler benutzten diese Route für die Reise ins Tal.

Dunes Overlook / Sand Ramp Trail: Um einen Blick auf die Dünen der Ausläufer der Sangre de Cristos Berge zu erhalten, beginnt man die Wanderung vom Sand Ramp Trail in Loop 2 des Campingplatzes. Die Landschaft ist in allen Richtungen besonders malerisch. Obwohl es bis zum Aussichtspunkt hin- und retour nur 3,6 km sind, kann man die Wanderung ausdehnen. Der Sand-Ramp-Rundwanderweg verläuft weitere 18 km rund um den gesamten östlichen und nördlichen Rand der Dünen.

4WD Touren
Medano Pass 4WD Tour: Um diese Straße befahren zu können, ist eine hohe Bodenfreiheit eines vierradgetriebenen SUV‘s erforderlich (ist absolut nicht für kleine SUV’s geeignet). Es ist zu jeder Zeit des Jahres eine landschaftlich reizvolle Fahrt, jedoch besonders spektakulär im Herbst. Bachdurchquerungen können im Frühjahr besonders gefährlich sein, bei winterlichen Fahrverhältnissen wird die Straße geschlossen.

Grasland und Buschland
Die weitläufigen Wiesen und das Buschland des Nationalparks sind die am wenigsten besuchten Gegenden, aber sie bieten eine spektakuläre Tierwelt, Wanderdünen, Panoramablicke auf die Berge und eigenartige Schönheit.

Wetlands
Feuchtgebiete gibt es im San Luis Valley im Überfluss. Sie bieten erfrischende Oasen für die Tierwelt und die Menschen in dieser hochgelegenen Bergwüste. Besonders beliebt sind sie bei durchziehenden Zugvogelschwärmen. Besonders wenn im Frühjahr die Kanadakraniche zu Tausenden Halt auf Ihrem Weg nach Norden machen, bieten sich spektakuläre Fotomotive für interessierte Besucher.

Weitere Informationen über den Great Sand Dunes National Park finden Sie auf der Website des National Park Service: www.nps.gov/grsa/

Great Sand Dunes Visitor Guide
Die Broschüre bietet weitere Informationen, die helfen, den Besuch im Great Sand Dunes National Park richtig zu planen.

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