New Orleans

Wo der Jazz geboren wurde

Von der Haute Cuisine, dem French Quarter bis hin zur Musik

„New Orleans ist der einzige Ort, wo man nach einem ausgedehnten Essen, begleitet von gutem Wein und einem guten Gespräch, in der Altstadt spazieren gehen kann und sich wie ein zivilisierter Mensch fühlt“, meinte der Schriftsteller Henry Miller über die legendäre Metropole am Mississippi. Tatsächlich verliehen Bewohner wie auch Besucher der Stadt zahlreiche weitere Beinamen wie etwa „Crescent City“, „Queen City of the South“, „Paris of America“, „Birthplace of Jazz“ und „Big Easy“. Die Bezeichnungen machen auch deutlich, dass dies eine der ungewöhnlichsten Städte der USA ist: Besonderheiten, Kuriositäten an jeder Straßenecke. Seit den 1930er Jahren existiert hier kein „Zoning Law“, d.h. keine geografische Abgrenzung von Rassen und Ständen, Wohn-, Vergnügungs- und Geschäftsvierteln in dieser Stadt, die einst Mittelpunkt der königlichen französischen Kolonie war.

New Orleans ist außerdem Zentrum des Karnevals – die erste Mardi Gras Parade fand 1857 statt – und des Katholizismus – die Toten werden auch nur hier – überirdisch begraben. Während des Bürgerkriegs war „N’awlins“ die einzige Stadt, die drei Jahre lang von Unionstruppen besetzt war (1862 bis 1865). Alles in allem ist dies ganz untypisch für eine US-Metropole.

Zwar ist die Stadt nicht auf Sand gebaut, dennoch liegt sie mitten im Schwemmland des „Old Man River“ – wie der Mississippi auch genannt wird – und liegt an manchen Punkten bis zu 1,7 Meter unter dem Meeresspiegel. Das spielte beim großen Hurrikan Katrina 2005 eine wesentliche Rolle. Doch „Big Easy“ trotzt den Naturgewalten und ist wiederauferstanden – auch wenn mancherorts tiefe Wunden zurückgeblieben sind. Überhaupt hat das Schicksal in der wechselhaften Geschichte diese City manchmal besonders hart getroffen. „Wir haben zehn Mal die Flagge gewechselt, Hurrikane und Überschwemmungen überstanden, deshalb packen wir jede Gelegenheit zum Feiern am Schopf“, so lautet das Motto der Bewohner, die besonders gerne ausgiebig essen, trinken und feiern.

New Orleans gilt als die Wiege des Jazz – einem Musikgenre, das ebenso wie die Bevölkerung der Metropole den Ursprung in der Vielfalt kultureller Backgrounds hat. Hier trafen afrikanische, karibische und europäische Einflüsse aufeinander. Auch wenn sich der Jazz später in Kansas City, Chicago, New York und dann in Kalifornien weiterentwickelte, ist New Orleans quasi der Geburtsort. Louis Armstrong, der hier geboren wurde, gehört zu den schillerndsten Figuren dieser Musik.

New Orleans Informationen

Lage und Größe
New Orleans ist die größte Stadt im Bundesstaat Louisiana in den USA. Sie liegt im Delta des Mississippi River, zwischen dem Mississippi im Süden und dem Lake Pontchartrain im Norden, mit einer Fläche von etwas mehr 900 km² besteht sie jeweils zur Hälfte aus Land und aus Wasser.

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Einwohner
In New Orleans selbst leben heute rund 350.000 Menschen. Zählt man den Großraum New Orleans dazu, sind es rund 1 Mio. Menschen.

Anreise mit dem Flugzeug
Der New Orleans Louis Armstrong International Airport (MSY) liegt 16 km westlich von New Orleans.

Tourismus
New Orleans zählt zu den attraktivsten und meistbesuchten Städten der USA. Entsprechend zählt der Tourismus zu den wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der attraktiven Südstaatenmetropole.

Kultur
Amerikanisch, Französisch, Spanisch, Afrikanisch: New Orleans ist eine Mischung verschiedener Kulturen, die sich hier getroffen haben und die das Leben hier geprägt haben. Zwei Begriffe, die dem Besucher in New Orleans, wie auch im restlichen Louisiana unterkommen lauten: Creole und Cajun

Cajuns und Creoles prägen auch bis heute die kulinarische Szene Louisianas. Erstere, französische Hugenotten, wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus Nova Scotia (Kanada) von den Briten vertrieben und siedelten in den Sümpfen Louisianas, wo sie Cajun Country besiedelten. Sie waren meist einfache Lohnarbeiter am Fluss, lebten äußerst spartanisch, pflegten ein sehr altertümliches Französisch und galten als „Hinterwäldler“ der Region. Ganz im Gegensatz dazu die wohlhabende Staatsaristokratie, die Kreolen, Abkömmlinge französischer und spanischer Siedler in Louisiana. Ähnliche Unterschiede gelten auch in der Kulinarik: wenig raffinierte, deftige Cajun-Gerichte stehen delikat, fein abgeschmeckten kreolischen Speisen gegenüber, die auch mit der französischen Haute Cuisine gleichgesetzt werden. So ist die Creole Küche nicht so stark gewürzt wie die Cajun Küche. Die beiden Stile konvergieren in der einzigartigen Küche Louisianas.

Klima
New Orleans hat ein subtropisches Klima mit sehr heißen und feuchten Sommern und milden Wintern. Im Hochsommer sind Temperaturen von 30° C und mehr üblich, während sich im Winter die Temperaturen um angenehme 15° C bewegen, mit teils kalten Morgentemperaturen. New Orleans hat eine hohe jährliche Niederschlagsmenge, die meisten davon fallen im Spätsommer, oft im Anschluss an tropische Stürme. Schwere Regen während der Hurrikan-Saison von Juni bis September an der Golfküste führen dazu, dass es zu Überschwemmungen kommt. Schnee und Eis sind in New Orleans sehr selten, aber es gab Fälle von „White Christmas“ mit leichtem Schneefall.

Durchschnittstemperaturen in New Orleans in °C
Monat Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Höchstwerte 16 18 22 26 29 32 33 32 30 26 22 18
Tiefstwerte 5 7 11 15 18 22 23 23 21 15 11 7
Durchschnittstemperaturen in New Orleans in °C
Monat Jan Feb Mar Apr Mai Jun
Höchstwerte 16 18 22 26 29 32
Tiefstwerte 5 7 11 15 18 22
Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Höchstwerte 33 32 30 26 22 18
Tiefstwerte 23 23 21 15 11 7

Kleidung
Auch in Sachen Kleidung kann man es in New Orleans „easy“ angehen. Hier trägt man, den jeweiligen Temperaturen angepasst, was man gerne mag. Besucht man eines der eleganteren Restaurants der Stadt, ist ein gewisser Schick aber durchaus angebracht.

Feste, Events und mehr
Wenn man sich den dichtbestückten Event-Kalender des Bundesstaates anschaut, möchte man meinen, die Einwohner Louisianas haben das Feiern erfunden. Es versteht sich von selbst, dass New Orleans hier keine Ausnahme macht. Hier eine Auswahl immer wiederkehrender Veranstaltungen und Festivals, die während eines Aufenthalts in New Orleans für zusätzliche Unterhaltung sorgen:

Mardi Gras
Der Mardi Gras ist nahezu untrennbar mit der Stadt New Orleans verknüpft, und zählt zu den bedeutendsten Karneval-Festen der Welt. Nähere Infos und alle Termine unter www.mardigrasneworleans.com und www.mardigras.com.

Tennessee-Williams Literaturfestival
Lokales Literatur Festival mit Theatervorführungen, Vorlesungen, literarische Stadtführungen, Musikdarbietungen und einem Buch-Basar. www.tennesseewilliams.net

French Quarter Festival
Auf 14 verschiedene Bühnen bietet das French Quarter Festival seinen Besuchern einen bunten Mix aus Cajun, Zydeco, Rhythm and Blues, Gospel und vieles mehr. Neben musikalischen Hochgenüssen bieten rund 60 verschiedene Stände allerlei Gaumenfreuden. www.fqfi.org

Jazz and Heritage Festival
Das Jazz und Heritage Festival findet alljährlich am letzten Wochenende im April und dem ersten Wochenende im Mai statt und zieht mit Tausenden von Musikern, einheimischen Köchen und Handwerkern jedes Jahr mehr als 500.000 Gäste an. Neben den vielen Open Air Darbietungen gibt es auch eine Auswahl an Konzerten in verschiedenen Lokalitäten der Stadt. www.nojazzfest.com

New Orleans Wine & Food Festival
Das ultimative Fest für Feinschmecker. www.nowfe.com

Go Fourth on the River (4. Juli – Unabhängigkeits-Tag)
Mit Musik, vielen Veranstaltungen und einem krönenden Feuerwerk über dem Mississippi feiert New Orleans den amerikanischen Unabhängigkeitstag. www.go4thontheriver.com

Die Termine für Veranstaltungen, Feste, Events und Ausstellungen sind im New Orleans Events Calendar übersichtlich dargestellt.

French Quarter: Kultur-Amalgam aus 250 Jahren Geschichte

Erleben Sie die lebendige Geschichte im French Quarter, besichtigen Sie die außergewöhnlichen Villen im Garden District und die Plantagen entlang des Mississippi

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