Der Süden

Oklahoma: Das Land der Indianer

Das kulturelle, historische und geografische Drehkreuz in den Great Plains

Endlos der Horizont, beständig der Wind über den Great Plains, den weiten Grasebenen zwischen Mississippi-Tal und Rocky Mountains: Im Herzen der USA trennt Oklahoma, von der Form her einer Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger gleichend, das nördlich gelegene Kansas von Texas im Süden. Wie Kansas hat dieser Bundesstaat weniger spektakuläre Naturparks oder Glitzermetropolen zu bieten, dafür aber eine umso breitere Palette an nicht alltäglichen Sehenswürdigkeiten und Erlebnissen. Wie in Kansas ist auch die Bevölkerung Oklahomas einzigartig: zurückhaltend und warmherzig, gastfreundlich und humorvoll. Indianer und Cowboys sind hier keine Touristenattraktion, sondern Alltag.

„Okla homma“, „Rote Menschen“, bezeichneten die Choctaw-Indianer die Urbevölkerung und gaben damit dem 1907 als 46. Bundesstaat in die Union aufgenommenen Oklahoma den Namen. Nachdem 1803 US-Präsident Thomas Jefferson dem französischen Kaiser Napoleon ein riesiges Stück Land zwischen Mississippi und Rocky Mountains abgekauft hatte, sollte es ursprünglich als „Indian Territory“, als Rückzugsgebiet der Indianer, die teils hierher umgesiedelt worden waren oder schon immer hier lebten, dienen. Doch der Siedlungsdruck wuchs, „Weiße“ strömten ins Land und eigneten es sich mehr und mehr an. Ungeachtet dessen sind noch heute in „Native America“, wie sich Oklahoma auch nennt, 39 indianische Völker beheimatet und pflegen ihre Kultur, ihre Bräuche und Sitten in vielfacher Weise. Nirgendwo sonst in den USA leben so viele Indianer wie hier.

Oklahoma grenzt an sechs US-Bundesstaaten und ist seit jeher ein kulturelles, geografisches und historisches Drehkreuz.

Oklahoma Informationen:

Lage und Größe
Der Bundesstaat Oklahoma liegt im Heartland, dem Zentrum der USA, und ist nördlicher Nachbar von Texas. Oklahoma erstreckt sich über eine Fläche von etwa 182.000 km², ist mehr als doppelt so groß wie Österreich oder über zweieinhalbmal so groß wie Bayern.

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Einwohnerzahl
Oklahoma hat mehr als 3,8 Mio. Einwohner. Mehr als 610.000 davon leben allein in der Hauptstadt und größten Metropole des Staates, Oklahoma City. 8,6 % der Einwohner sind indianischer Herkunft.

Lokalzeit
Es gibt eine Zeitzone in Oklahoma, die Central Standard Time/CST – der Zeitunterschied beträgt 7 Stunden (minus) gegenüber der MEZ. Sommerzeit (Daylight Saving Time/DST) gilt vom 2. Sonntag im März bis zum 2. Sonntag im November.

Anreise
mit dem Flugzeug
Hauptflughäfen in Oklahoma sind der Tulsa International Airport (TUL) und in Oklahoma City der Will Rogers World Airport (OKC). Letzterer ist knapp 10 km südwestlich von Oklahoma City gelegen. Erreichbar sind die Flughäfen ab Österreich/Deutschland via Washington, New York oder Chicago.

Klima
„Big Sky Country“ – endloser Horizont und beständiger Wind prägen Oklahoma ebenso wie seinen Nachbarstaat Kansas. Einen endloseren Horizont, ein so weites Himmelsfirmament, grandiose Sternenhimmel und Wettererscheinungen wie hier, wird man woanders kaum finden. Ideale Reisezeit sind die Monate April und Mai, wenn alles blüht und die Tage besonders lang sind, aber auch September und Oktober sind hervorragend zum Besuch geeignet. Wer in den Genuss zahlreicher Events, wie Freiluftkonzerte, Pow Wows oder Rodeos kommen möchte, sollte zwischen Mai und September reisen.

Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 18° C, im Winter (Januar) kann es bis zu minus 8° C kalt, im Sommer (Juli) über 30° C heiß werden. Die Winter sind in der Regel in den südlichen Regionen eher mild, weiter nördlich kühler. Schneestürme kommen vor, wobei der Schnee selten länger liegen bleibt.

Durchschnittstemperaturen in Oklahoma City, Oklahoma in °C
Monat Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Höchstwerte 2 4 11 18 24 28 30 29 26 19 11 3
Tiefstwerte -7 -5 0 6 12 17 18 18 13 7 1 -6
Durchschnittstemperaturen in Oklahoma City, Oklahoma in °C
Monat Jan Feb Mar Apr Mai Jun
Höchstwerte 2 4 11 18 24 28
Tiefstwerte -7 -5 0 6 12 17
Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Höchstwerte 30 29 26 19 11 3
Tiefstwerte 18 18 13 7 1 -6

VUSA-Tipps für eine Reise durch Oklahoma

In der Hauptstadt Oklahoma City wecken Stockyards City – noch heute übrigens der weltgrößte Handelsplatz für Rinder – und das National Cowboy & Western Heritage Museum, eines der besten Westernmuseen der USA, Erinnerungen an die abenteuerlichen Tage des „Wilden Westens“. Zudem bietet die „Horse Show Capital of the World“ zahlreiche Pferdeshows und ist Austragungsort des Red Earth Festival, eines der größten Indianer-Festivals in den USA. Eine moderne Skyline, der Boathouse District – perfekt für Wassersportfans – und Historic Bricktown mit seinem lebhaften Nachtleben, machen die Stadt mit ihren gut 610.000 Einwohnern attraktiv und vielseitig.

Die Kleinstadt Guthrie, nördlich von Oklahoma City, entstand in nur 24 Stunden während des „Land Rush“ 1889, mit dem die Regierung Indianerland zur Besiedlung freigegeben hatte. Der ganze Ort steht heute unter Denkmalschutz und ein Spaziergang auf der Main Street weckt Erinnerungen an alte Western.

Durch Ölfunde in den 1920er Jahren zu Wohlstand gekommen, entwickelte sich die zweitgrößte Stadt Tulsa (ca. 400.000 Einwohner) zum Zentrum der Ölindustrie. Nicht zu übersehen ist Tulsas Wahrzeichen, der Golden Driller – die riesige Statue eines Ölarbeiters. Die Stadt erlangte durch das ‚Schwarze Gold’ Wohlstand, was sich heute noch am Stadtbild – mit zahlreichen Art-Déco-Bauten – und in mehreren Kunstsammlungen und Prachtvillen äußert. Die Stadt mit ihrem lebhaften Brady Arts District (Sitz des Woody Guthrie Centers) gilt auch als Geburtsort der Route 66. Die Skulptur „East Meets West“ weist auf die übertragene Bedeutung der historischen Straße, die von Chicago bis Los Angeles verlief, hin. Sie steht auch für den Übergang vom alten Westen in die Moderne. Viele der „Ölbarone“ waren philanthrop veranlagt und investierten kräftig im Kulturbereich. Ihnen sind z.B. das Gilcrease Museum gilcrease.org, das Philbrook Museum of Art philbrook.org, Woolaroc www.woolaroc.org , der von Frank L. Wright erbaute Price Tower www.pricetower.org im nördlich gelegenen Bartlesville sowie die Marland Mansion in Ponca City www.marlandmansion.com  zu verdanken.

„Native America“
Aufgrund der Tatsache, dass heute in Oklahoma 39 indianische Völker beheimatet sind, gehören Pow Wows wie das Red Earth Native American Cultural Festival Anfang Juni in Oklahoma City oder das Standing Bear Pow Wow in Ponca City zu den Highlights einer Reise. Sehenswert, informativ und unterhaltsam sind zudem indianische Kulturzentren und Museen wie das Chickasaw Cultural Center in Sulphur www.chickasawculturalcenter.com, das Comanche National Museum and Cultural Center in Lawton www.comanchemuseum.com, das Standing Bear Monument Museum in Ponca City standingbearpark.com  oder das Cherokee Heritage Center in der Cherokee-Hauptstadt Tahlequah www.cherokeeheritage.org.

„Get your kicks on Route 66“
Einst durchquerte die fast 4.000 Kilometer lange legendäre Überlandstraße acht Bundesstaaten zwischen Chicago und Los Angeles. Der 640 Kilometer lange Abschnitt durch Oklahoma gilt als besonders sehenswert. In Clinton erinnert das Oklahoma Route 66 Museum, in Elk City das National Route 66 Museum und in Chandler das Route 66 Interpretive Center an die historische Route. Weitere „Eyecatcher” entlang der Strecke sind beispielsweise das „Milk Bottle Building”, der „Blue Whale”, die „Old Round Barn”, „POPS” – eine modernisierte Tankstelle mit Diner, die für ihr Riesenangebot an Limonaden bekannt ist – oder „Tally’s Diner”. Mehr Infos unter: www.travelok.com/route_66

Weitere Informationen
Kansas/Oklahoma Travel & Tourism
Landaustraße 26, D-38112 Braunschweig
Tel. +49 (0) 5312 311633
Fax +49 (0) 5312 311642
E-Mail: reiseinfo@travelKSOK.com
www.TravelOK.com

Reiseführer:
M. Brinke/P. Kränzle, USA – Texas und Mittlerer Westen (Iwanowski’s Reisebuchverlag, regelmäßige Neuauflagen)

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