Colorado

Denver: Hauptstadt mit Bergkulisse

Boomende Kapitale mit Lebensqualität

Colorados Hauptstadt Denver befindet sich am Präriesaum – einer Ebene in der luftigen Höhe von 1.600 Metern über dem Meeresspiegel. Sie ist umgeben von hohen Bergen und bietet dadurch ein wirklich reizvolles Panorama auf diesen gewaltigen Gebirgszug. Daher ist Denver auch das ideale Sprungbrett für die Rocky Mountains. Doch die Stadt hat für Gäste auch einiges zu bieten – neben den Stahl- und Glaswolkenkratzern sind es auch noch Überreste aus jener Epoche, da Denver ein Goldgräber-Camp war.

Denver hat eine lange, interessante Geschichte. Während der Zeit des großen Goldrausches im Jahre 1858 befand sich dort ein Lager für tausende hoffnungsvolle Goldsucher. Gegen Ende des Jahrhunderts war Denver eine der elegantesten Städte im Umkreis von fast 1.000 Kilometern. Heute ist es nicht nur das Tor zu den verschneiten Skiregionen, sondern auch eine der charmantesten, lebhaftesten Städte Amerikas, dessen Reiz in der Mischung aus beeindruckender Natur und raffinierter Kunst liegt.

Denver Informationen

Lage und Größe
Denver ist die Hauptstadt des US-Bundesstaates Colorado und liegt am östlichen Fuß der Rocky Mountains auf einer Seehöhe von 1.600 m. Ein Scheinwerfer, auf die 13. Stufe des Kapitols gerichtet, markiert diesen Punkt. Denver wird daher auch die „Mile High City“ genannt. Die Stadt erstreckt sich über eine Fläche von 400 km².

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Einwohner
In der Innenstadt Denvers leben ca. 600.000 Menschen, in der gesamten Metropolregion allerdings sind es mehr als 2,5 Millionen, was in etwa der Hälfte der Einwohnerzahl ganz Colorados entspricht.

Anreise
mit dem Flugzeug
Der Denver International Airport (DEN) ist 43 km nordöstlich von Denver entfernt gelegen. Nonstop-Flüge aus Frankfurt, London und Reykjavik verbinden die Stadt mit Europa. Viele US-Carrier bieten zudem Verbindungen aus mehreren europäischen Städten mit einem Umstieg an der Ostküste an.

Klima
Eine der größten Überraschungen für Denver-Besucher ist das hier herrschende Klima: sehr geringe Niederschlagsmengen (jährlich zwischen 300 und 400 mm) und mehr als 300 Sonnentage im Jahr (das sind mehr Sonnenstunden pro Jahr als in Miami oder San Diego) machen die Stadt zu einem ‚Schönwetterparadies’ mit extrem häufigem blauem Himmel.

Die Winter sind kalt, trocken und oft sonnig. In der Nacht fallen die Temperaturen häufig auf -10 ° C, Mittags erreichen sie meist über den Gefrierpunkt 0 C. Kaltlufteinbrüche aus dem Norden, die Temperaturen bis unter −20 °C und starke Schneefälle mit sich bringen, kommen vereinzelt vor. Der Schnee bleibt in Denver selten lange liegen.

Im Sommer genießt Denver eine niedrige relative Luftfeuchtigkeit, was für schöne, sonnige Tage und kühle Abende sorgt. Die durchschnittlichen Tagestemperaturen liegen im August bei 30° C. Nach Sonnenuntergang wird es recht schnell kühl und die Temperaturen fallen auf 10 bis 15 Grad. Das milde Wetter ist zum Teil auf die Höhenlage der Stadt zurückzuführen. Lediglich in den Nachmittagsstunden kann es zu kurzen Gewitterschauern kommen, die aber meist schnell vorbei sind.

Durchschnittstemperaturen in Denver in °C
Monat Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Höchstwerte 7 8 12 16 22 28 32 31 26 19 11 7
Tiefstwerte -8 -7 -3 1 6 11 15 14 9 3 -4 -8
Durchschnittstemperaturen in Denver in °C
Monat Jan Feb Mar Apr Mai Jun
Höchstwerte 7 8 12 16 22 28
Tiefstwerte -8 -7 -3 1 6 11
Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Höchstwerte 32 31 26 19 11 7
Tiefstwerte 15 14 9 3 -4 -8

Sehenswürdigkeiten in Denver
Der bunte Mittelpunkt der Stadt ist LoDo (Lower Downtown). Dieser Stadtteil besitzt landesweit die höchste Dichte an viktorianischen Gebäuden. Dort befinden sich heute urige Geschäfte und weit über 100 Kneipen, Cafés, Restaurants und Nachtclubs. Die Baseballmannschaft, die Colorado Rockies, spielen auf dem mit klassischen roten Ziegelsteingebäuden umrahmten Coors Field im Herzen von LoDo. Auf der 16th Street Mall, der Fußgängerzone der Innenstadt verkehrt ein kostenloser Shuttlebus, vorbei an emporragenden Hochhäusern und eleganten, historischen Gebäuden. Einen hervorragenden Eindruck von Denvers typischer Mischung aus neu und alt bekommt man von den Anlagen des Kapitols aus. Sehenswert ist auch die Umgebung des Civic Center Park, einer Gartenoase mit Statuen aus dem Wilden Westen.

Einen Spaziergang von LoDo entfernt, befindet sich Denvers Künstlerviertel. Der hochinteressante neue Trakt des Denver Art Museums ist dabei das markanteste und auffälligste Bauwerk. Das herausragende, gläserne Titangebäude ist auch ein Symbol für das schicke neue Image der Metropole. Dies ist das erste Gebäude in den USA, das von Daniel Libeskind entworfen wurde. Der Stararchitekt wurde durch das Jüdische Museum in Berlin bekannt und gewann den Wettbewerb um den Wiederaufbau des ehemaligen World Trade Centers in New York. Der neue Flügel des Museums befindet sich in der Nähe des schlossähnlichen Hauptgebäudes, das der italienische Modernist Gio Ponti entworfen hat. Die Räume beheimaten eine der wichtigsten und größten Sammlungen der Kunst amerikanischer Ureinwohner, Klassiker aus dem Westen und Arbeiten von Picasso und Monet. Dazu finden regelmäßig wechselnde saisonale Ausstellungen statt.

Direkt neben an befindet sich das Clyfford Still Museum, das weltweit einzige Museum, das sich ausschließlich mit den Werken des berühmten Vertreters des abstrakten Expressionismus, der 1980 verstorben ist, widmet. Das Museum wurde auf seinen Wunsch hin speziell für seine Kunstwerke errichtet.

Bald wird das Viertel zudem von einem Neubau des Kirkland Museum of Fine & Decorative Art ergänzt, das bislang in einem anderen Stadtteil Denvers zu finden ist. Neben den tollen Werken des Malers Vance Kirklands gibt es im Kirkland Museum auch eine riesige Sammlung an künstlerisch bedeutsamen Einrichtungsgegenständen von Art Nouveau über Pop Art bis hin zu Bauhaus zu bewundern. Das Museum ist derzeit geschlossen und wird im Herbst 2017 eröffnet.

Ganz in der Nähe befindet sich die majestätische Bibliothek von Denver, die vom britischen Meister Michael Graves gestaltet wurde. Auf der anderen Straßenseite liegt das moderne History Colorado Center. Es liefert einen faszinierenden und spielerischen Einblick in die Geschichte des Bergbaus, der Cowboys und der Ureinwohner des Staates. Besonders Kinder können hier viel ausprobieren, anfassen und experimentieren und sich so spielerisch mit der Region auseinandersetzen.

Das Black American West Museum widmet sich der Geschichte der farbigen Cowboys. Tatsächlich war ein Drittel der Cowboys bei großen Viehtrieben farbig. Meistens handelte es sich um Sklaven, die nach dem Bürgerkrieg befreit wurden. Das Museum ist am besten mit der Straßenbahn zu erreichen.

Denvers Straßenbahn gehört zu den innovativsten öffentlichen Verkehrssystemen in den USA. Derzeit ist das Streckennetz rund 300 km lang und verbindet die City mit den Vororten und bindet auch den Flughafen mit ein. Der Flughafen Denver (DEN) ist ein weiteres Symbol für das mutige Leitbild der Stadt. Flächenmäßig ist er der zweitgrößte der Welt und der größte der USA. Im Mittelpunkt steht das dynamische Terminalgebäude mit seinen weißen, spitz zulaufenden Zeltdach-Zinnen, die das glühende Gold der Berge in die Ferne reflektieren und an Indianerzelte aber auch an die Gipfel der Rockies erinnern sollen.

Die Historic Union Station in Lower Downtown wurde im Jahr 2014 zum 100jährigen Jubiläum komplett renoviert und neu eröffnet. Binnen kürzester Zeit entwickelten sich die hier nun befindlichen Restaurants, Bars, Pubs und Cafés zu den angesagtesten Hotspots im Nightlife Denvers. Zudem ist in den historischen Gemäuern des Bahnhofs mit dem Crawford Hotel ein schickes Boutique-Hotel entstanden. Die Union Station ist und bleibt nach wie vor der Verkehrsknotenpunkt im Herzen Denvers. Täglich fahren von hier aus Amtrak-Züge nach Chicago und San Francisco. Von der Union Station erreicht man per Schnellbahn innerhalb von nur 25 Min. den Denver International Airport. Auch der kostenlose 16th Street Mall Shuttle hält direkt vor den Toren der Union Station.

Mit 200 Parks und 17 Boulevards ist Denver eine der grünsten Städte der USA. Einige der Stadtviertel Denvers sind übrigens auch touristisch interessant – und können jetzt übrigens bequem mit der Straßenbahn erreicht werden. Highlands ist ein vielseitiger Stadtteil, der für Kunstgewerbe bekannt wurde. Das Viertel SoCo (South of Colfax) wartet mit seinen angesagten Kneipen, der Santa Fe Arts District mit seinen Galerien und mexikanischen Restaurants und die Viertel Littleton und Arvada mit nettem Vorstadtfeeling auf. Besonders angesagt ist momentan das hippe Viertel RiNo (River North), das nördlich an die Innenstadt grenzt. Lange Zeit war RiNo ein überwiegend brachliegendes Industrie- und Lagerviertel. Erst in den vergangenen Jahren wurde es zunehmend zum Anziehungspunkt junger, kreativer Menschen, die auf den verhältnismäßig günstigen Grundstücken mehr und mehr Galerien, Boutiquen, urbane Restaurantkonzepte und Brauereien ansiedelten. Sie machten RiNo so zu einem angesagtesten Flecken Denvers.

Die Nächte in Denver zeichnen sich durch ein reichhaltiges Angebot an Unterhaltungsmöglichkeiten aus. Der Denver Performing Arts Complex ist mit einer Kapazität von 11.000 Sitzplätzen sowohl Opern- als auch Konzerthaus, Heimstätte einer Theatergruppe und eines Symphonieorchesters, Bühne für Broadway-Gastspiele sowie Venue für zeitgenössischen Tanz-und Ballett-Aufführungen. Zu den Theatern gehört auch das restaurierte Ellie Caulkins Opera House, eines der neun Häuser weltweit, die mit mehrsprachigen Übersetzungsmonitoren in den Rückenlehnen ausgestattet sind. Rock Konzerte finden im Pepsi Center, im Fillmore Auditorium oder natürlich im großartigen und legendären Red Rocks Amphitheater in den Bergen über der Stadt statt.

Sport
Denver ist eine der wenigen Städte, die Profiteams aller vier großen amerikanischen Sportarten beheimatet. Es gibt die Colorado Rockies (Baseball) auf dem Coors Field, das Denver Broncos Football Team auf dem gewaltigen Invesco Field im Mile High Stadium, das Eishockey Team Colorado Avalanche und die Denver Nuggets (Basketball) im Pepsi Center. Darüber hinaus tragen das Profifußballteam der Colorado Rapids und die beiden Lacrosse-Teams Colorado Mammoth und Colorado Outlaws ihre Heimspiele in Denver aus.

Jeden August ist Denvers Innenstadt zudem Schauplatz der letzten Etappe des Profiradrennens ‚USA Pro Challenge’, mit einem bunten Rahmenprogramm mit Vorführungen, Rockkonzerten und vielen anderen Attraktionen. Rund um Denver finden in den Sommermonaten zudem auch regelmäßig kleinere, aber auch größere internationale Golfturniere statt, wie etwa der Solheim Cup.

Restaurants und Bars
Denver ist ein gastronomisches Paradies, nicht zuletzt wegen des historischen Larimer Square in der Nähe der sechzehnten Straße. Auch Plätze wie das mediterran angehauchte Rioja oder das moderne mexikanische Restaurant Tamayo, dessen Chefs, wie viele andere hier, aus New York stammen, gehören zu den kulinarischen Highlights. Der Meister der modernen Küche Kevin Taylor besitzt hervorragende Restaurants im Opernhaus und eine reizvolle Boutique im Hotel Teatro. Andere kulinarische Genüsse bietet auch das sehenswerte Buckhorn Exchange mit seinen riesigen Steaks aus Büffel und Rothirsch.

Das Wynkoop ist Amerikas größtes Bierlokal und bietet eine Reihe selbstgebrauter, britischer Biere und typischer Snacks wie Fish and Chips. Mit seiner angesagten Poolhalle im ersten Stock ist das Wynkoop der Vorreiter für die Szene in LoDo und bestimmte so auch das heutige Image der Stadt. Mittlerweile findet man rund um die Innenstadt Denvers weit über 50 kleinere Brauereien. Dazu gesellen sich mittlerweile aber auch mehr und mehr hervorragende Brennereien und ein gutes Dutzend Weinbauern.

VUSA-TIPPS:

Was kann man unternehmen?
Sie sollten einen Spaziergang am South Platte River entlang zum Downtown Aquarium machen – das vermutlich einzige Aquarium mit Tigern. Auch der nebenan gelegene Outdoor-Ausstatter R.E.I. mit seinem beeindruckenden Gebäude ist einen Besuch wert. Außerdem sollten Sie Amerikas einzigen Erlebnispark in der Innenstadt, den Elitch Gardens, besuchen. Er bietet die gesamte Bandbreite von Achterbahn bis zum Wasserpark. Zusätzlich verläuft neben dem Fluss ein Radweg, der zum insgesamt 1.000-km langen  Radwegnetz von Denver gehört. Wer sich nicht für mehrere Tage ein Rad leihen will, für den ist das Bikesharingsystem B-Cycle eine optimale Lösung.

Mit über 80 Stationen bietet B-Cycle ein dichtes Netz an Stationen in vielen Ecken Denvers an, so dass man alle relevanten Viertel gut erreichen kann. Die Teilnahme am Programm kostet USD 8 für 24 Stunden, die erste halbe Stunde ist dabei jeweils kostenlos – dadurch eignen sich die B-Cycles prima, um sie als „Transferfahrzeug“ zu nutzen.

Sie können in den Designergeschäften der vornehmen Cherry Creek einkaufen, aber auch in zahlreichen Galerien und Boutiquen der farbenfrohen Stadtviertel. In Denver gibt es noch einen weiteren Höhepunkt der Architektur: Das Museum für zeitgenössische Geschichte ist ein Werk des Londoner Architekten David Adjaye, der damit ein strahlendes Symbol nach LoDo brachte.

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