Rainbow Bridge National Monument
Die weltgrößte Naturbrücke
Eigentlich wäre die größte natürliche Steinbrücke recht einfach zu erreichen, stünde da nicht der Lake Powell-Stausee im Weg. Dieser macht die Anreise auf dem Landweg unmöglich. Daher ist der gewaltige Sandsteinbogen heute ausschließlich über den gefluteten Glen Canyon erreichbar – und muss von der Anlegestelle über eine der beiden offiziellen Routen „erwandert“ werden.
Die Rainbow Bridge bekam ihren Namen von den Navajos, die diesen Steinbogen „Nonnezoshi“ (was wörtlich übersetzt „versteinerter Regenbogen“ heißt) als Heiligtum verehrten. Nicht nur die 82 Meter Spannweite dieses Naturwunders ist beeindruckend – auch seine Höhe von knapp 88 Metern. Die natürliche Brücke ist an ihrer höchsten Stelle 10 Meter breit und 12 Meter dick.
Entstanden ist die Rainbow-Bridge – ebenso wie die gesamte umliegende Landschaft des Colorado Plateaus – durch die Erosion in den vergangenen Jahrmillionen. Vor 250 Millionen Jahren hat die Landschaft hier völlig anders ausgesehen – davon erzählt die Geologie des gewaltigen Steinbogens: Die Basis besteht aus rotbraunem Kayenta-Sandstein, der sich vor mehr als 200 Mio. Jahren als Sand und Schlamm eines Binnen-Meeres abgesetzt hat. Die Steinbrücke selbst besteht aus Navajo-Sandstein, der mit etwa 200 Millionen Jahren deutlich jünger ist. Die Formation entstand aus Sanddünen, die sich nach Millionen Jahren extremer Trockenheit gebildet haben. In den folgenden 100 Mio. Jahren wurden die Dünen durch Verwerfungen unter mehr als 1.500 Meter dicken Ablagerungen begraben. Der große Druck führte dazu, dass die einst weichen Dünen gepresst wurden. Der entscheidende Faktor, der zur Entstehung des heutigen Bildes beitrug, war Wasser. Die gesamte Region war nämlich nicht immer so trocken wie heute. Flüsse – etwa der Colorado River – schnitten die tiefen Canyons und waren so die eigentlichen ‚Bildhauer’.
Aufgrund ihrer Einzigartigkeit wurde die natürliche Brücke bereits 1910 vom damaligen Präsidenten William Taft zum National Monument erklärt – und wird heute vom National Park Service betreut. Mit rund 85.000 Besuchern jährlich ist dieses National Monument immer noch ein Geheimtipp. Rainbow Bridge National Monument liegt zwischen der Glen Canyon National Recreation Area und der Navajo Nation. Es gibt keine Zufahrtsstraßen. Der einzige Zugang zum National Monument führt über den Lake Powell/Glen Canyon National Recreation Area.
Lage und Größe
Das rund 0,6 km² große Rainbow Bridge National Monument liegt im Süden von Utah – nur rund 7 km nördlich der Grenze zu Arizona – direkt am Lake Powell. Über Straßen ist das Naturwunder nicht erreichbar. Der einzige Zugang erfolgt auf dem Lake Powell.
Anreise mit dem Flugzeug
Page (PGA) wird von kommerziellen Fluggesellschaften angeflogen.
mit dem Auto oder Boot
Wahweap, AZ: 5 Kilometer nördlich von Page, AZ auf dem Highway 89 befindet sich der Südeingang zum Glen Canyon. Die direkte Zufahrt zum Rainbow Bridge National Monument ist nicht möglich. Von der Wahweap Marina beim Lake Powell Resort startet die ganztägige Bootstour. Bis zur Rainbow Monument Anlegestelle sind es etwa 80 km. Nach dem Anlegen müssen die Besucher – je nach Wasserstand des Sees – zwischen 1,8 km und 2,5 km auf einem Trail laufen.
zu Fuß
Mit Genehmigung der Navajos kann man die Rainbow Bridge auch auf zwei unterschiedlichen mehrtägigen Wanderwegen durch sehr anspruchsvolles Gelände besuchen. Das sollten allerdings nur sehr erfahrene Wanderer machen, denn die Bedingungen sind sehr schwierig.
Öffnungszeiten und Saisonzeiten
Das Rainbow Bridge National Monument ist ganzjährig von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang geöffnet. Wenn extreme Witterungen herrschen, kann es sein, dass das Monument kurzfristig geschlossen ist.
Besucherzentrum
Das Rainbow Bridge National Monument wird von der Glen Canyon National Recreation Area gemanagt. Carl Hayden Visitor Center (HW89, nördlich von Page/Arizona) und Glen Canyon Conservancy Flagship (HW 89, North Lake Powell Boulevard); aktuelle Öffnungszeiten finden Sie auf der Website: www.nps.gov
Eintrittspreise
Der Eintritt ins Rainbow Bridge National Monument ist kostenlos.
Campgrounds
Am Gelände des National Monument gibt es keine Campgrounds. Ansonsten gelten die Angaben für den Glen Canyon: Kostenpflichtiges Campen wird bei Wahweap angeboten. Zeltplätze werden nach dem Prinzip, „first come – first serve“ – vergeben. Wohnmobilstellplätze mit Ver- und Entsorgung können unter +1 928-645-1059 telefonisch reserviert werden. Wild Campen ist beim Lone Rock Beach am Highway 89 in der Nähe der Bundesstaatengrenze von Arizona und Utah möglich. Hierfür wird eine zusätzliche Gebühr erhoben. Wildes Campen im Hinterland entlang den Ufern des Lake Powells ist kostenfrei. Man sollte beachten, dass tragbare Toiletten für das Campen am Ufer im Hinterland erforderlich sind. Außerdem braucht man ein Boot, um diese Bereiche erreichen zu können. www.nps.gov
Achtung!
Im Rainbow Bridge National Monument gibt es kein Quartier, keine Möglichkeit Essen oder Getränke zu kaufen. Eingeschränkten Service (und Bootstreibstoff) gibt es an der Dangling Rope Marina, etwa 10 Meilen südlich der Rainbow Bridge. www.nps.gov
Klima und Wetter
Im Rainbow Bridge National Monument herrscht Wüstenklima vor. Die Sommer sind sehr heiß – mit kaum Schatten. Die Winter sind kalt mit Tiefstwerten bis unter den Gefrierpunkt. Das Frühlingswetter ist sehr variabel und unberechenbar, häufig mit längeren windigen Perioden. Das Wetter im Herbst ist in der Regel schön und mild. Das ist eine besonders gute Zeit mit angenehmen Temperaturen und nur wenigen Gästen.
Durchschnittstemperaturen in Rainbow Bridge National Monument, Utah | ||||||||||||
Monat | Jan | Feb | Mar | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez |
Höchstwerte | 7 | 12 | 16 | 22 | 27 | 33 | 36 | 33 | 29 | 21 | 12 | 7 |
Tiefstwerte | -2 | 1 | 3 | 8 | 13 | 18 | 21 | 19 | 15 | 8 | 2 | -2 |
Durchschnittstemperaturen in Rainbow Bridge National Monument, Utah |
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Monat | Jan | Feb | Mar | Apr | Mai | Jun |
Höchstwerte | 7 | 12 | 16 | 22 | 27 | 33 |
Tiefstwerte | -2 | 1 | 3 | 8 | 13 | 18 |
Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |
Höchstwerte | 36 | 33 | 29 | 21 | 12 | 7 |
Tiefstwerte | 21 | 19 | 15 | 8 | 2 | -2 |
Kleidung
Für die Kleidung im Rainbow Bridge National Monument gilt das gleiche wie für den Glen Canyon. Hier herrschen über das Jahr extreme Witterungsverhältnisse. Im Sommer können die Temperaturen auf über 38 °C ansteigen. Es ist darauf zu achten, ausreichend Wasser zu trinken. Die Mitnahme von Elektrolyten wird ebenso angeraten wie der Aufenthalt im Schatten. Vorsicht: Alkoholische Getränke und Limonaden entwässern den Körper. Es ist unbedingt erforderlich, die Haut durch helle Kleidung, Sonnenbrille, Hut und Sonnencreme zu schützen. Im Winter können Temperaturen bis auf den Gefrierpunkt sinken und eine Bootsfahrt kann schnell zu Unterkühlung führen. Warme Kleidung ist unabdingbar.
Aktivitäten
Die einzige Möglichkeit für einen Besuch des Rainbow Bridge National Monument ist eine ganztägige Bootstour. Da beide Bootsanlegestellen – Wahweap und Bullfrog-Marina – etwa 80 km (50 Meilen) von der Anlegestelle zur Rainbow Bridge entfernt liegen, sind diese Exkursionen ganztägig.
Von der Wahweap Marina beim Lake Powell Resort startet die ganztägige Bootstour. Bis zur Rainbow Monument Anlegestelle sind es etwa 80 km. Nach dem Anlegen müssen die Besucher – je nach Wasserstand des Sees – zwischen 1,8 und 2,5 km auf einem Trail laufen. Weitere Informationen auch unter www.lakepowell.com/boat-tours
Während der Sommermonate sind Park Rangers vor Ort. Sie bieten verschiedene Informationsprogramme über Geologie, Naturgeschichte und Kulturgeschichte des Parks an. Gruppenprogramme können arrangiert werden.
Hinweis: Für die amerikanischen Ureinwohner ist die Rainbow Bridge ein heiliger und gesegneter Ort. Viele kommen hierher, um zu beten und Opfergaben unter der Naturbrücke zu deponieren. Spezielle Gebete werden auch gesprochen, wenn man den Steinbogen durchschreitet. Dem Glauben nach bringt ein Negieren dieser Gebete Unglück. Die Nationalparkbehörde bittet Besucher, diese Riten zu respektieren und Abstand zu diesem Kultplatz zu halten sowie nicht unter der Rainbow Bridge durchzugehen.
Wandern
Im Rahmen des ausgesteckten Weges ist das Wandern hier gestattet.
Für Extremsportler
Es gibt zwei mehrtägige Wanderwege von der Navajo Nation zur Rainbow Bridge, die durch Navajo-Gebiet führen. Das Gelände ist sehr schwierig, daher eignen sich diese Wanderungen nicht für Anfänger. Die Wetterbedingungen sind das ganze Jahr über extrem – im Sommer herrscht extreme Hitze und Trockenheit, im Winter Eiseskälte und starker Wind. Da diese Wanderwege durch Canyons führen, besteht die Gefahr von plötzlich auftretendem Hochwasser nach Gewittern. Keiner der beiden Trails wird gepflegt. Bei Unfällen kann die Suche und Bergung sehr lange Zeit in Anspruch nehmen. Weder das National Park Service noch die Navajo Nation sind für solche Rettungseinsätze verantwortlich. Die Trails sind zwar markiert, aber dennoch sind Spezialkarten erforderlich. Respekt und Abstand vor archäologischen Stätten sowie allen Bauten ist erforderlich.
Da die Wanderwege durch Navajo-Land führen, ist eine Vorab-Genehmigung erforderlich. (Weitere Informationen unter: www.navajonationparks.org)
Glen Canyon Guide in Deutsch
Die deutschsprachige Info-Broschüre des amerikanischen Nationalpark Service versorgt Sie mit Informationen, die Ihnen helfen, Ihren Besuch im Glen Canyon National Recreation Area optimal zu planen. Weiterführende Informationen finden sich auch auf der offiziellen Homepage des National Park Service unter www.nps.gov (plan your visit)
Utah – Red Rocks wie auf einem anderen Planeten
In keinem einzigen US-Bundesstaat liegen so viele atemberaubende Nationalparks derart nahe beisammen wie im Süden Utahs.