Kalifornien

Redwood National Park

Der Park mit den gigantischsten Bäumen der Welt

Das einzigartige Klima Nordkaliforniens hat eine Pflanzenart hervorgebracht, die jeden Menschen im Vergleich winzigklein erscheinen lassen: Die Mammutbaum-Wälder an der Küste sind in vielerlei Hinsicht ein Weltwunder. Immer noch versetzen sie Besucher ins Staunen – das gilt übrigens auch für die Umwelt, in der die Giganten stehen.

Als die weißen Siedler das erste Mal den Boden Kaliforniens betraten, erstreckten sich an der Küste weitläufige Wälder mit den höchsten Bäumen der Welt: Der Sequioa sempervirens – wie der Küstenmammutbaum auf lateinisch heißt – unterscheidet sich von seinen Artverwandten, dem Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum), in erster Linie durch die Größe. Der Küstenmammut ist mit einer Maximalhöhe von 115 m um einiges größer als sein im Landesinneren vorkommender Verwandter mit dem irreführenden Namen. Beide Bäume sind immergrüne Nadelholzgewächse (Zypressen), die ein Alter von bis zu 2.000 Jahren erreichen können.

Mit der Besiedlung der Küste durch den Menschen wurden die großen Areale, in denen die Bäume einst wuchsen, rasch dezimiert. 95 Prozent der einstigen Bestände wurden so vernichtet. Das Holz der gewaltigen Bäume war ein sehr begehrter Rohstoff, da es äußerst widerstandsfähig ist. Der Redwood National Park schützt einige der letzten verbliebenen zusammenhängenden Areale, in denen diese „Redwoods“ (wie die Bäume wegen ihres roten Holzes auf Englisch bezeichnet werden) stehen.

Der Park, der sich entlang der Küste über eine Fläche von rund 24.000 Hektar erstreckt, umfasst auch noch die drei kalifornischen State Parks Prairie Creek Redwoods, Del Norte Coast Redwoods und Jedediah Smith Redwoods. Der Nationalpark wurde erst im Oktober 1968 gegründet. Seit 1994 wurde die Verwaltung mit den State Parks vereint- somit handelt es sich sowohl um einen Nationalpark als auch um einen State Park. Seit 1980 ist der Park auch als UNESCO-Weltnaturerbe gelistet.

Wer als Besucher hierher kommt, kann den Park an einem Tag locker besichtigen – allerdings werden jene Gäste, die sich länger hier aufhalten, eher die Chance haben, einige der Parkbewohner zu Gesicht zu bekommen, die hier im Wald und an der wilden ungestümen Küste leben. Dazu gehören etwa die Roosevelt-Wapiti (auch Roosevelt-Elch genannt) oder die hier lebenden Pazifischen Riesen-Salamander sowie Seelöwen und braune Pelikane, die den Sommer hier verbringen.

Redwood National Park Informationen

Lage und Größe
Der 534 km² große Nationalpark liegt an der Nordwestküste Kaliforniens nahe der Grenze zu Oregon. Der Park erstreckt sich auf einer Nord-Süd-Ausdehnung von rund 100 km und hat insgesamt vier Besucherzentren. Der Nationalpark liegt sieben Autostunden (520 km) nördlich von San Francisco, rund sechs Autostunden (530 km) südlich von Portland/Oregon und vier Autostunden (270 km) westlich von Redding. Zum Park gehören nicht nur die Redwood-Wälder, sondern auch 60 km naturbelassene Küste mit Gezeitenpools und Sandstränden sowie Flüsse und Prärie.

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Anreise
Direkt über Hwy. 101 zwischen Arcata und Crescent City.

Öffnungszeiten und Saisonzeiten
Der Park ist ganzjährig geöffnet.

Eintrittspreise
Der Eintritt in den Redwood National Park ist frei. Ausnahmen: Tagesgebühren für Jedediah Smith / Del Norte Coast / Prairie Creek Redwoods state parks Developed Campgrounds sowie Prairie Creek Redwoods State Park mit Bluffs Beach / Fern Canyon (ca. 8 bis 12 USD).  

Reservierung
Der Park erhöht 2023 die Anzahl der verfügbaren Reservierungen (von 15. Mai bis 15. September) für viele Gebiete. Reservierungen für Gebiete wie Fern Canyon Trailhead und Tall Trees Trailhead können bereits am Vortag vorgenommen werden. In den Besucherzentren des Parks stehen Computer zur Online-Reservierung zur Verfügung. Genaue Infos hier: www.redwoodparksconservancy.org

Reservierungen für die vier Campingplätze sind empfohlen; aktuelle Gebühren und Reservierungen für Camping: www.nps.gov/redw/planyourvisit/fees.htm   

Besucherzentren
Thomas Kuchel Visitor Center – ungefähr 3,6 Kilometer südlich von Orick ist das erste Besucherzentrum für all jene, die vom Süden her auf der US 101 kommen. Und es ist das größte der insgesamt fünf Besucherzentren. Hier gibt es eine Ausstellung mit mehreren Exponaten sowie einem Video über die Ökologie der Mammutbäume. Zudem gibt es einen Buchladen sowie einem Zugang zum Sandstrand.
Öffnungszeiten im Sommer: täglich von 9 bis 17 Uhr, außerhalb der Saison: täglich von 10 bis 16 Uhr.

Crescent City Information Center
Das Besucherzentrum in Crescent City – liegt direkt im Ort Crescent City, 1111 Second Street. Hier gibt es einen Informationsstand, eine angeschlossene Picknick-Area und einen kleinen Shop. Das Visitor Center befindet sich im Untergeschoss des Gebäudes, wo auch die Park-Headquarters untergebracht sind.
Öffnungszeiten im Sommer: täglich von 9 bis 17 Uhr, außerhalb der Saison: täglich von 10 bis 16 Uhr.

Prairie Creek Visitor Center
Das Besucherzentrum liegt am Newton B. Drury Scenic Parkway –  im Herzen des Prairie Creek Redwoods State Park. – rund 10,5 km nördlich von Orick, CA. Auch hier gibt es Informationen, eine Ausstellung, ein Junior-Ranger-Programm und einen Shop.
Öffnungszeiten im Sommer: täglich von 9 bis 17 Uhr, außerhalb der Saison: täglich von 10 bis 16 Uhr.

Hiouchi Visitor Center
Das nördlichste Besucherzentrum liegt rund 14,5 km nordöstlich von Crescent City auf dem Highway 199. Auch hier gibt es einen ganzjährig geöffneten Informationsstand, Ausstellungen und einen kleinen Shop. Man erhält auch die Backcountry Permits, wenn man in die Wildnis will.
Öffnungszeiten im Sommer: täglich von 9 bis 17 Uhr, außerhalb der Saison: täglich von 10 bis 16 Uhr.

Jedediah Smith Visitor Center
Das Visitor Center liegt direkt am Jedediah Smith Campingplatz – 15 km nordöstlich von Crescent City am Highway 199 -. Auch hier gibt es einen Infostand mit einem kleinen Shop und zahlreiche Aktivitäten mit den Park-Rangern (allerdings nur während der Sommersaison). Das Visitor Center ist auch Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen.
Öffnungszeiten im Sommer: täglich von 9 bis 17 Uhr, außerhalb der Saison: geschlossen.

Klima
Während des Sommers wandert das Hochdruckgebiet nach Norden und trocknet die Landschaft aus. Der Kalifornienstrom entzieht der Küste warmes Oberflächenwasser und bringt tieferes, kälteres Meerwasser an die Küste. Dort wo sich das kalte Meer und die warme Küste treffen, entsteht Feuchtigkeit. Das Wasser, das aus der Feuchtigkeit entsteht, wird in Flussschluchten transportiert und versorgt die Mammutbäume mit dem Wasser, das sie zum Wachsen benötigen.

Der Ozean beeinflusst das relativ gleichmäßige Wetter an der kalifornischen Küste. Die Winter sind kühl mit viel Niederschlag aufgrund der vielen Stürme, die aus einem Hochdruckgebiet aus dem Nordpazifik entstammen. Von Oktober bis April fällt zwischen 1,5 bis 2 Meter Regen.

Durchschnittstemperaturen Redwood Nationalpark, Kalifornien in °C
Monat Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Höchstwerte 12 13 14 15 17 18 19 19 19 18 14 13
Tiefstwerte 4 4 5 6 7 9 10 11 9 8 6 4
Durchschnittstemperaturen Redwood Nationalpark in °C
Monat Jan Feb Mar Apr Mai Jun
Höchstwerte 12 13 14 15 17 18
Tiefstwerte 4 4 5 6 7 9
Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Höchstwerte 19 19 19 18 14 13
Tiefstwerte 10 11 9 8 6 4

Kleidung
Besucher des Redwood National Park sollten auch im Sommer eine Outdoorjacke (Windjacke) und im Winter warme wasserdichte Kleidung anziehen; Kopfbedeckung, Sonnencreme und Sonnenbrille sind jederzeit empfehlenswert!

Sehenswertes und Aussichtspunkte

Klamath River Overlook: Rund 200 m über dem Meer bietet dieser Punkt eine Aussicht auf die Mündung des Flusses in den Pazifik. Vom Dezember bis April kann man von hier aus vorbeiziehende Grauwale beobachten. Lohnenswert ist auch der Weg zum unteren Aussichtspunkt, der Blicke auf die tosende Brandung des Pazifiks ermöglicht.
Lage: 8 km nördlich von Klamath

Coastal Drive Loop (ca. 14 km – Dauer 45 Minuten): Südlich von Klamath führt die kurvenreiche und sehr enge Einbahnstraße durch wildes Terrain mit atemberaubenden Aussichten auf den Pazifik. Neben den Naturschönheiten und jede Menge Tiere wie Pelikane, Seelöwen und Wale, gibt es auch eine als Bauernhof getarnte Radarstation aus dem 2. Weltkrieg hier.
Von Klamath 1,6 km auf der 101 Ausfahrt Klamath Beach Road. Nach 2,4 km links auf die Alder Camp Rd. und weitere 3,6 km  bis zur Weggabelung, dann rechts (Richtung Norden).
Die Straße kann auch mit dem Mountainbike gefahren werden. Für Motorhomes und Wohnwagen ist sie gesperrt.

Howland Hill Road (ca. 16 km – Dauer 45 Minuten): Die unbefestigte Straße – nur wenige Kilometer westlich von Crescent City bietet herrliche Redwood Bäume in Mitten des Jedidiah Smith Redwood Parks.
Anfahrt: von Crecent City südlich auf 101, nach ca. 1,6 km links abbiegen auf die Elk Valley Road. Nach ca. 1,6 km rechts abbiegen auf die Howland Hill Road – dann in den Jedidiah Smith Park (nicht asphaltiert). Die Fahrt mit Motorhomes und Wohnwagen ist wegen der engen Fahrbahn nicht zu empfehlen.

Bald Hill Road (ca. 27 km – Dauer 45 Minuten): Neben gewaltigen Redwood Bäumen gibt es hier auch Abschnitte mit offener Prärie mit Wildblumen und Roosevelt-Elchen sowie Schwarzbären. Am südlichsten Punkt des Parks befindet sich Schoolhouse Peak. Mit knapp 1.000 m Höhe ist er die höchste Erhebung des Nationalparks.
Anfahrt: 1,6 km nördlich von Orick auf der 101, Abfahrt zur Bald Hill Road. Die Fahrt mit Motorhomes und Wohnwagen ist wegen der engen Fahrbahn nicht zu empfehlen.

Avenue of the Giants: Ca. 130 km südlich von Orick (ca. 200 km südlich von Crescent City) befindet sich auf der State Route 254 die 52 km lange Avenue of the Giants, die parallel zur US101 führt. Zahlreiche Aktivitäten werden hier angeboten. www.avenueofthegiants.net

Fern Canyon: Wunderwelt der Farne
Ganz berühmt ist der Fern Canyon noch nicht – außer bei Pflanzenfreunden, denn die zehn bis 15 m hohen Steilwände der Schlucht sind über und über mit den wundersamen Gewächsen, die es am liebsten dauerfeucht haben, bewachsen. Der Canyon kam sogar als Drehort in Steven Spielbergs Blockbuster Vergessene Welt: Jurassic Park vor. Und danach wurden hier die BBC-Doku Walking with Dinosaurs und der IMAX’s Film Dinosaurs Alive gedreht. Insgesamt wachsen hier sieben verschiedene Farnarten – und verwandeln den Canyon des Home Creek in eine seltsam tapezierte Grünfläche. Die Dauerfeuchte mögen auch Amphibien – daher findet man hier Riesenquerzahnmolche, die bis zu 30 cm groß werden können. Ein ausgeschilderter Weg führt bis ganz in den Canyon hinein, der sich, je weiter man wandert, immer mehr verjüngt. Der Fern Canyon ist ein ausgewiesenes Internationales Biosphären Reservat. VUSA-Tipp: Wasserfestes Schuhwerk ist unbedingt empfehlenswert.
Anreise: Auf der 101 bei Orick auf die unbefestigte Davison Road abbiegen und dieser Straße 16 km folgen.

Weitere Informationen:
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Website des National Park Service: www.nps.gov/redw und hier: www.visitredwoods.com

© Fotos Paul Haselmayr

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